Lyrik

WARTEND

und die frau am fenster

die wartet kopf in der

hand wer weiß wohin

witternd jedes geräusch

die frau am fenster

die wartet augenblickend

auf die uhr haare

zupfend mit großen

dunklen fragen

im gesicht und am fenster

wartend und wartend und

wartend dahin geht die zeit

der mond wird voll

das kind wächst groß

und die frau am fenster…

blättert der putz stirbt

der hund und das blatt

wird welk eine frau

eine frau am fenster

wartend

die haut vergilbt

die augen vertrübt

aber wartend wartend fällt

leise und morsch

die frau am fenster

staub zu staub

–           der wind bläst sie fort

 

(Veröffentlicht: art.experience Sammelband 2019. Kurzgeschichten- & Lyrikbewerb)