Alltagsallerlei

Corona, Woche 3

Die meiste Zeit bin ich streichfähig. Das heißt, es geht tagsüber meist ziemlich rund, bis ich irgendwann erschöpft wegbreche. Und das seit 3 Wochen. Ich dachte, nun wäre viiiiiel Zeit… zum Ausruhen, erholen, entspannen, um all die Dinge zu tun, zu denen man sonst eh nie kommt. Na gut, ich schlafe viel, sinke meist gegen 22 Uhr mit besten Absichten und einem Buch ins Bett, bei dem ich dann kaum 3 Seiten schaffe – und der Wecker klingelt verlässlich am nächsten Morgen um 7 Uhr. Wäre also genug Zeit, um gut ausgeschlafen zu sein… aber immer klappt es dann halt doch nicht mit dem Durchschlafen.

Fast jeden Tag muss neu nachgeeicht werden. Neue Maßnahmen, neue Meldungen, neue Erkenntnisse, neue Konsequenzen. Der gestrige Tag ist heute schon so veraltet wie eine Zeitung aus dem Vorjahr. Neu justieren. Also, wie war das mit dem aus-dem-Haus-gehen? Was darf man jetzt und was nicht? Jede/r scheint das ein bisschen anders auszulegen. Das gibt es die Verwandten, die sich gegenseitig besuchen und im Garten zu viert mit 1 Meter Entfernung ihr Schwätzchen halten. In der Ukraine dürfen über 60jährige das Haus gar nicht mehr verlassen. In Seiersberg darf man die Naturplätze der Gemeinde nur mehr mit Maske besuchen. Es gibt zwar Lieferdienste von Supermärkten, nur sind alle bis Ostern ausgebucht. Darf man alleine im Klub trainieren? Wo krieg ich meine Osterkrainer her? Im Supermarkt braucht es eine Maske, am Bauernmarkt noch nicht. Sollen die Straßen jetzt den Fußgängern gehören? Unzählige Verordnungen, die im Eiltempo daherkommen. Einen guten Teil des Tages ist man damit beschäftigt, sich auf dem Laufenden zu halten.

Und daneben: das Alltagsgeschäft, der Haushalt, einkaufen, kochen (jetzt deutlich mehr als früher), die Blumen versorgen, mit Freunden telefonieren, Haare waschen… das übliche. Und doch schlaucht alles mehr denn je.

Dennoch, ein kleines Highlight soeben: Das erste selbstgebackene Brot meines Liebsten. Einfach umwerfend! Wir naschen wie die kleinen Kinder vom noch warmen Laib. Doch auch eine Folge von Corona: wir haben jetzt endlich Zeit zum Brotbacken!