Hatschi! Erkenntnisse bei Grippe und Tee

Hat es mich also erwischt, nicht ein- nein, gleich zweimal! Der erste Infekt noch harmlos: ein bisschen Halsweh, ein bisschen Schnupfen, ein bisschen Husten… ein bisschen hinlegen also und auskurieren… und dann gleich wieder auf und los – im Volltempo Richtung überallhin.

Ja, denkste… 2 Tage später liege ich bereits wieder. Diesmal ist es ein bisschen fieser – eine richtig satte Grippe, ich erspare mir die Details, aber: es war scheußlich!

Krank – und gleich zweimal hintereinander – und das mir als Gesundheitspsychologin!

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Ich sollte doch wirklich wissen, wie es geht – das Gesundbleiben. Ja, weiß ich prinzipiell auch, lebe ich prinzipiell auch: ausreichend Schlaf, keine Zigaretten, kaum Alkohol, viel Bewegung, ausgewogene Ernährung… und doch hat es mich erwischt.

Schon aus beruflicher Neugier stelle ich mir die Frage: Warum? Wo ist der Wurm begraben? Was habe ich übersehen?

Und dann lese ich auch schon die wunderbar erkenntnisreichen Sätze: „Während der Verstand oftmals auf der Galopprennbahn anzutreffen und schon meilenweit vorausgaloppiert ist, befindet sich die Seele im Kriechmodus gerade mal kurz hinter den Startlöchern. Die Seele ist eine Schnecke. Sie braucht Zeit für ihre Entwicklung, damit sie ihre Fühler ausstrecken und genau ertasten und prüfen kann, ob sie den neuen Weg auch gehen und ob sie wirklich diese Richtung einschlagen will“ (in: „Seelisches Gepäck abgeben“ von Karin Wylicil).

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Oh ja, das war es also! Ich bin in diesem Jahr wieder in die Selbständigkeit zurückgekehrt, habe vor ein paar Wochen erst den Arbeitsplatz in der APR-Klinik geräumt – den Kopf voller Pläne und Ideen, alles, alles wollte ich machen und das am liebsten sofort. Die innere Stimme, die geflüstert hat, lass dir Zeit zum Ankommen, verdau erst mal den Sprung – die habe ich geflissentlich ignoriert. Nein, jetzt will ich, jetzt, sofort und auf der Stelle soll es losgehen.

Mein Verstand ist Lichtjahre vorausgaloppiert. Und jetzt sehe ich sie, meine Seele – wie sie im Kriechmodus eben erst die Neustartlinie hinter sich gebracht hat… und nun mit trotzig verschränkten Armen im Schneidersitz am Wegesrand ruht – nö, nicht mit mir! Ich will erst mal verschnaufen, ich brauche erst mal Zeit, das alles zu verdauen. Ich möchte erst mal richtig ankommen in diesem neuen Leben – das doch richtungsweisend ist für meine weitere berufliche Zukunft.

Das geht alles nicht so schnell, ich möchte mich erholen (es war doch ein bisschen viel in der letzten Zeit). Ich krieche in meinem Tempo – du kannst ja vorauspreschen, sagt sie zu meinem Verstand, aber deinen Körper, den behalte ich hier bei mir – und wir gönnen uns jetzt erst mal eine schöne lange Verschnaufpause, lassen die Ideen in Ruhe sprudeln und machen uns dann auf den Weg, wenn die Zeit reif ist.

Danke, liebe Seele – die Botschaft ist angekommen!

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