Eine Leiche für Helene
Ilona Mayer-Zach: Eine Leiche für Helene. Gmeiner Verlag, 2016.
Sie könnte schnell zu einer besten Freundin mutieren: Helene Kaiser ist eine ganz normale Frau, mit ganz normalen Problemen. Sie ist unternehmungslustig, aktiv, gesellig und steht mitten im Leben. Das besteht ganz klassisch aus einem Ehemann, zwei (so gut wie) erwachsenen Kindern, einem Haus in Wien, einer interessanten Arbeit. Alles bestens also. Und dann geht es Schlag auf Schlag: Den Ehemann zieht es berufsbedingt nach Afrika, Helene erbt eine Wohnung in Graz, die dringend renoviert werden soll, der Job wird von heute auf morgen gekündigt und dann steht auch noch der 50er bevor.
Aber Helene lässt sich nicht unterkriegen. Sie kommt in die steirische Landeshauptstadt, quartiert sich mit der besten Freundin in einem Spa-Hotel ein, schlägt sich mit Wohnungsrenovierungsproblemen herum, findet des nächtens unversehens eine Leiche im Hotel, die gleich darauf verschwindet. Und so ist Helene für einige Zeit nun auch noch damit beschäftigt, einen offensichtlichen Mordfall aufzuklären.
Die privaten Ermittlungen führen nicht nur kreuz und quer durch Graz mit interessanten Hinweisen zu der einen oder anderen Sehenswürdigkeit, zu Lokalen und hübschen Plätzchen, nein, Helene macht sich auch auf den Weg durch die Süd- und Oststeiermark, immer auf der Suche nach neuen Beweisen. Und macht so nebenbei Lust auf den einen oder anderen Ausflug in die beschriebenen Gegenden.
Wie sie letztlich den Fall mit Hilfe von James Bond und etlichen Stamperln Zirbenschnaps aufklärt, liest man am besten nach im neuen Cosy-Krimi von Ilona Mayer-Zach.
Die Grazer Autorin hat mit „Eine Leiche für Helene“ ein spritziges, amüsantes Buch geschrieben, das man so richtig verschlingen kann. Die ideale Freizeitlektüre. Für den Thermenbesuch, das lange Wellnesswochenende oder später für die Sommerbadetasche. Und für Nicht-GrazerInnen am besten bei einem Grazbesuch. Der Krimi eignet sich nämlich durchaus auch als etwas ungewöhnlicher Stadtführer. Und, wie die Autorin stolz berichtet: „Helene ging bereits nach 3 Wochen in die 2. Auflage“. Der zweite Serienband „Schöne Bescherung für Helene“ erscheint im Oktober 2016, spielt während der Weihnachtszeit und es wird wieder rundgehen: Helene „ist darin wirklich arm dran – von „Kaiserlichem“ Weihnachtsfrieden keine Spur“.
Die Autorin, die selbst zwischen Graz und Wien pendelt, ist versiert im Schreiben von Krimis und „Krimödien“. Sie war tätig als Journalistin, absolvierte in Wien das Studium der Publizistik und gründete 2005 ihr „Textwerk Imnetzwerk“. Seitdem schreibt sie Kriminalromane, Kurzgeschichten, Bühnenstücke, Rätselkrimis für Groß und Klein sowie Lese- und Schreibförderbücher für Kinder.
Ein weiterer Band über Helene und ihre Abenteuer („Helene Kaiser ermittelt in Graz“) ist ebenfalls heuer schon im Gmeiner Verlag erschienen. Und, so viel sei verraten: ein lukullischer Krimi mit allerlei Rezepten ist derzeit in Arbeit.
