Wir brauchen Bewegung!

Wir alle brauchen Bewegung. Wir sind nicht dafür geschaffen, den ganzen Tag zu sitzen, zu stehen, zu liegen. Unsere Muskeln wollen bewegt werden. Unsere Knochen und Bänder und Sehnen ebenso. Wer sich bewegt, bewegt auch seinen Geist. Ein Körper, der nicht bewegt wird, verkümmert. Und mit ihm die Psyche.

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Das erlebe ich immer wieder in meiner Praxis: Menschen, die aufgehört haben sich zu bewegen und allmählich in Grübeleien, Ängsten, depressiven Stimmungen versinken. Der Körper fängt an, sich zu wehren. Es kommt zu Verspannungen, Schmerzen, die mangelnde Kondition führt zu Herzrasen, das wiederum Ängste auslösen kann. Ein Teufelskreis tut sich auf…

Dabei ist körperliche Aktivität für unsere Gesundheit unabdingbar. Nur mit ausreichender Bewegung kann die Funktion von lebenswichtigen Organen aufrechterhalten und unsere körperliche (und geistige) Leistungsfähigkeit erhalten bleiben. Bewegung ist manchmal der erste Schritt (wieder) in Richtung körperlicher und psychischer Gesundheit.

Wir wissen heute, dass körperliche Aktivität eines der besten Anti-Depressiva ist (und das noch dazu kostenlos und nebenwirkungsfrei). Bewegungsmangel dagegen zählt neben Stress, Rauchen, schlechter Ernährung und sozialer Isolation zu den häufigsten Krankheitsursachen!

Hier noch ein paar Argumente, die für ausreichend Bewegung im Alltag sprechen:

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  • Krankheiten werden verhindert/gelindert bzw. heilen schneller (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Schlaganfall, Krebs, Fettleibigkeit, Diabetes, Rücken- Kopfschmerzen, Arthrose, Osteoporose, Ängste, Depressionen).
  • Blutdruck, Blutzucker, Gesamtcholesterin sinken
  • Knochendichte und Muskelkraft steigen
  • Beweglichkeit und Belastbarkeit der Gelenke verbessern sich
  • Gehirndurchblutung wird verbessert, die Neubildung von Nervenzellen gefördert
  • Schlaf, Stimmung und Konzentration werden verbessert
  • Wohlbefinden und Selbstvertrauen steigen
  • Leistungsfähigkeit, Kondition und Fitness werden gesteigert

Welches Mittel oder Medikament kann da schon mithalten? Wo sonst finden wir so eine umfangreiche Palette an positiven Auswirkungen???

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Nicht jede/n aber zieht es ins Fitnessstudio oder zum Marathonlaufen. Muss auch nicht sein. Wichtig ist, dass man sich so bewegt, wie es einem Spaß macht. Ob jemand gezielt Kurse besucht (Yoga, Pilates, Taiji, Zumba, Salsa usw.) oder lieber durch den Wald spaziert, ob man schwimmt, tanzt, Fußball spielt oder wandern, langlaufen, klettern geht – Hauptsache, wir bewegen uns.

Und auch im stressigsten Alltag kann man noch eine Menge Bewegung unterbringen:

  • Stiegen steigen statt Lift fahren
  • Mit dem Rad oder zu Fuß zur Arbeit (oder das Auto weiter weg parken)
  • In der Mittagspause ein kurzer Spaziergang statt am PC hängen
  • Bei der Arbeit öfter aufstehen, sich bewegen, kleine Dehnungsübungen einbauen
  • Den Arbeitskollegen nicht anrufen, lieber persönlich bei ihm vorbeischauen
  • Beim Telefonieren herumgehen
  • Auch im Sitzen zwischendurch mal strecken, mit den Füssen wippen, Kopf und Schultern bewegen, Wirbelsäule entlasten
  • Kurze Wege zu Fuß oder per Rad erledigen
  • Einen Abendspaziergang als Ritual zum Abschalten einbauen

Meine Erfahrung aus der Praxis zeigt deutlich, dass Menschen, die wieder anfangen sich mehr zu bewegen, einfach schneller gesund werden bzw. aus einem Tief herausfinden.

(Fotos: pixabay)