
On the train again…
Ein sonniger Montagmorgen… und ich sitze im Zug.
Ganz gemütlich mit Kaffee, Zeitung, Frühstück… und ich genieße es wieder einmal unterwegs zu sein. Auch wenn es diesmal nur für einen Tag ist.
Ich liebe es mit dem Zug zu reisen. Es ist ein bisschen wie im Kaffeehaus zu sitzen – nur dass man sich dabei eben fortbewegt. Vor dem Fenster zieht eine (großteils) prachtvolle Landschaft vorbei. Viel Grün – reizvoll eingebettet in Tälern, auf sanften Hügeln und Bergketten – kleine Ortschaften, vereinzelte Häuser, Siedlungen, Bäche, Flussläufe, Äcker und Weiden… bunte Farbkleckse, ins üppige Grün gestreut…
Begleitet das Ganze vom sanften Rütteln und Rumpeln der Waggons, einem konstanten Brummen und Schnaufen und Quietschen und Seufzen…
Nirgendwo gleitet der Alltag schneller an mir ab als im Zug – als könnte ich in der Geborgenheit der rollenden Wägen alles hinter mir lassen, abstreifen wie einen Mantel… für eine kurze Auszeit.
19 Euro, 2 Bundesländer und 2,5 Stunden später lande ich am neuen Wiener Hauptbahnhof… und gönne mir einen Wientag!
Was so viel heißt wie: durch die Straßen streunen, schauen, staunen, Eindrücke in mich aufsaugen, gelegentlich eine Fahrt in Bus, Straßenbahn, U-Bahn…. kreuz und quer durch die verschiedenen Stadtviertel… da und dort in einem Café oder einem Park ein Päuschen einlegen…. so erlebe ich eine Stadt am liebsten.
Abends wieder retour zum Bahnhof… auch hier darf noch ein wenig Zeit vertrödelt werden, denn: ich liebe Bahnhöfe – auch sie haben ihr jeweils ureigenes Flair.
Der neue Hauptbahnhof lockt mit üppiger Shopping- und Gastromeile rund um´s permanente Menschengewusel… wer sich 1. Klasse leistet, darf in der sorgsam abgeschirmten ÖBB-Lounge mit Zeitung, Gratisgetränken und kleinen Snacks entspannen.
Was für viele nur notwendiges Übel zu sein scheint, der kurz zu haltende Weg zum angestrebten Ziel, das ist für mich bereits liebgewonnenes Ziel… das Unterwegs sein, das auf-dem-Weg sein, das Ankommen dort, wo andere nur durcheilen…
Wieder im Abteil, genüsslich bei meinem Fensterplatz… wann findet sich so viel ungestörte Zeit zum Lesen, Träumen, Schauen, vor sich hin Dösen…. untermalt vom beharrlichen Keuchen und Ächzen und Pfeifen und Rattern des Zuges.