
Salzburg für zwei Tage
Ein Wochenende in Salzburg – nach Wien die meistbesuchte Stadt in Österreich. Hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes. Viertgrößte Stadt im Staat. Untrennbar verbunden mit dem Namen Mozart. Mozarts Geburtshaus, Mozarts Wohnhaus, Mozarteum, Mozartkugel… Ich laufe durch die Straßen, Sträßchen, Gässchen. Altstadt und Neustadt. Eine breite Salzach, die sich gemächlich durch die Stadt zieht. Mit grünen Ufern, Spazierwegen und einem Stadtschiff für Touristen („Amadeus“). Stadt der Fürsterzbischöfe, Salzstadt, Stadt der Festungen und Schlösser, Festspielstadt.
Ich bin mit Freunden angereist, übernachte im „Wolf Dietrich“, einem hübschen Altstadthotel am Beginn der Fußgängerzone. Gemütliches Zimmer, angenehme Betreuung, gutes Frühstück und ein kleiner SPA-Bereich mit Minischwimmbad und Sauna – perfekt für mich. Noch dazu, weil dieses Wochenende reichlich vom bekannten Schnürlregen aufzuwarten hat. Doch das Hotel ist gerüstet – Regenschirme können jederzeit ausgeborgt werden!
Ich nutze die Zeit, um eine Stadtrundfahrt mitzumachen. Im Minibus geht es kreuz und quer durch Salzburg, von der barocken Altstadt bis zum Schloss Leopoldskron, vorbei an der Pferdeschwemme des berühmten Architekten Johann Fischer von Erlach (der übrigens 1656 in Graz geboren wurde!), dem Geburtshaus des Physikers Christian Doppler, zur Schlossanlage Hellbrunn, weiter zum ältesten Frauenkloster Europas, vorbei an Mirabellgarten und Landestheater, der Peterskirche und noch einigen anderen der 44 Kirchen, die diese Stadt zu bieten hat.
Die erste Ladung Mozartkugeln, die als Mitbringsel gedacht war, ist bereits verspeist, ich werde zuletzt am Bahnhof noch nachkaufen müssen (dort allerdings etwas überteuert). Regenzeiten lassen sich auch gut in den vielen Cafés und Lokalen der Stadt verbringen. Es gibt für jeden Geschmack und Gusto etwas. Ich esse Lasagne beim Italiener, mache es mir mit Zeitung, Kaffee und Topfenstrudel im Café Bazar gemütlich – mit Blick auf die Salzach. Spaziere vorbei an mexikanischen, koreanischen und österreichischen Lokalen. Falle im japanischen Restaurant Nagano auf eine Ramen-Suppe ein und lande schließlich im nostalgischen Café Wernbacher mit seiner Einrichtung aus den 50er Jahren und einer höchst verlockenden Tortenvitrine (außerdem wird Kaffee dort auch in Kännchen angeboten, was einer passionierten Kaffeetrinkerin wie mir natürlich sehr entgegenkommt).
Es gäbe noch zahlreiche Museen für eventuelle Regentage (zb das Museum der Moderne am Mönchsberg oder das Haus der Natur), aber dafür hat meine Zeit leider nicht gereicht. Ich bin immerhin zwischenzeitlich noch beim Tanzturnier in Straßwalchen mit dabei, pendle mit dem Zug hin und her. Salzburg hat einiges zu bieten, vieles zu bestaunen. Das hat sich allerdings ohnehin schon weltweit herumgesprochen – unabhängig davon, wie das Wetter ist: Salzburg quillt über von Touristen. die sich durch Griesgasse und Getreidegasse zum Domplatz schieben. Doch es gibt auch Plätzchen, die noch ruhiger und leiser sind. Der Sebastiansfriedhof zum Beispiel hinter der gotischen St. Sebastian Kirche mit seinem prachtvollen Arkadengang und grünen Park, in dem die Kreuze aus der Wiese ragen. 2014 wurde der Friedhof, der um 1600 herum entstanden ist, nach langer Zeit wieder reaktiviert – ich finde einen Eintrag vom Juni 2017.
Es lohnt sich allemal, einfach durch die Stadt zu laufen, in kleine Seitengässchen abzubiegen und auch abseits der klassischen Touristenrouten herumzuschlendern. Aber: besser nie den Regenschirm vergessen!
