Miniaturen

SCHWARZWEISS

weiß der teufel warum aber schwarzgekleidet war sie eine begeisterte schwarzseherin war sie nein besser noch eine schwarzmalerin war sie wann immer sie die lider schloss sah sie schwarz – v.a. für ihn – denn seine hautfarbe war schwarz und das kam gewiss nicht von zuviel schwarzem tee nein auch den kaffee hatte er immer schwarz getrunken während er seinem onkel geholfen hatte der am schwarzmarkt mit schwarzem pfeffer handelte – seine fingernägel waren die meiste zeit schwarz vom dreck der bei gewissenhafter schwarzarbeit eben so entsteht – unabwendbar – meist jedoch war die nacht schwarz wie der teufel und da fielen seine dreckigen fingernägel nicht so ins gewicht außerdem trägt sie sowieso am liebsten schwarz und da fallen seine dreckigen fingernägel auch nicht so auf bis auf diesen einen schwarzen tag da wo die schwarzgeschäfte nicht so liefen und sie warten mussten bis das cafe schwarz war vor menschen und sie alle schwarz wurden vor lauter warten dieses mal hatten sie wohl den schwarzen peter gezogen ihre schwarzen gedanken begleiteten ihn noch während der bulle ihn abführte „ins schwarze getroffen“ grinste der zum kollegen ein schwarzfahrer weniger aber soviel schwarzen humor weiß halt keiner zu schätzen

 

 

(Veröffentlicht: „write:on II“, Novum pro Verlag, 2010)