
Sommer in Graz
Ich habe meinen Urlaub in diesem Sommer in Graz verbracht. Aus verschiedenen Gründen. Unter anderem wollte ich einmal hier all die Dinge tun, von denen ich sonst immer träume, für die nie genug Zeit bleibt.
Es ist gar nicht so einfach, Urlaub zu Hause zu machen. Ohne Gefahr zu laufen, einfach nur mal schnell die ewige do-to-Liste abarbeiten zu wollen. Irgendetwas fällt einem schließlich immer ein/auf, das man noch erledigen könnte…
Und so war meine Sommerliste auch voll von Wünschen, Ideen, Plänen, Vorhaben, Sehnsüchten. Viel zu voll. Dass alles sicher nicht unterzubringen sein wird, ist mir bald klar geworden. Also habe ich mir ein paar wenige Dinge rausgepickst. Denn vor allem wollte ich Zeit haben. Um mich treiben zu lassen. Einfach mal schauen, worauf ich Lust habe, was sich so anbietet, spontan entscheiden zu können: heute mache ich das. Und nicht nur von Termin zu Termin hetzen (wobei ich das auch in meinem Alltag zu vermeiden versuche… zumindest das Hetzen).
Also habe ich mir Zeit gelassen. Bin viel in Parks gesessen und in Cafés. Habe stundenlang gelesen, in Zeitschriften geblättert, vor mich hingeschaut… Löcher in die Luft starren, nennt man das wohl. Und es tut wirklich gut!
Ich habe FreundInnen getroffen und besucht. Lange geschlafen, viel und gut gegessen. Ich war im Kino und bei einer open air Lesung im ORF-Park. Bin spazieren gegangen, in Kirchen gesessen und mit der Straßenbahn einen ganzen Tag kreuz und quer durch Graz gegondelt (das mache in fremden Städten sehr gern und wollte ich in Graz schon lange mal ausprobieren).
Ich war im weitläufigen Straßganger Bad und im winzigen Margaretenbad. Ich habe Unmengen Eis gegessen, war bei einer Gartenparty und bei einem Übungsabend von Conny & Dado. Ich habe einen halben Vormittag in meiner Lieblingsbuchhandlung Moser vertrödelt und nur das allernotwendigste mitgenommen (5 Bücher und 2 Zeitschriften). Ich bin ins Orgelkonzert gegangen und habe einen wunderbaren kleinen Nostalgie-Laden in der Innenstadt entdeckt …. in einem verträumten Innenhof in der Sporgasse versteckt…
Und natürlich habe ich noch ein paar Ausflüge untergebracht: Nach Stübing, ins Freilichtmuseum und zum Gasthaus Bernthaler inmitten schönster Natur, nach Stainz und Deutschlandsberg und Weiz. Zum prachtvollen Flussbad in St. Ruprecht, für das es 3 Anläufe gebraucht hat, bis ich über die riesige Baustelle hinweg zum Eintritt gefunden habe (Einfahrt Süd!) … aber es hat sich ausgezahlt – ein Geheimtipp auf jeden Fall.
Und so geht auch dieser Sommerurlaub zu Ende. Viel zu schnell, wie immer, und doch: Ich fühle mich, als wäre ich weit weg gewesen, weg von meinem Alltag auf jedem Fall. Aber nun bin ich wieder bereit, bin fit und erholt, aufgetankt und voller neuer Ideen… der Herbst kann kommen.
