Alltagsallerlei

Vom Lesen und Schreiben

Letzten Donnerstag war es wieder einmal soweit: Ich war Teil einer Lesung! Obwohl ich mich anfangs gewehrt habe mit Händen und Füßen – Wentila De La Marre, langjährige Leiterin der Steirischen Autoren, hatte mich sanft, aber bestimmt überredet…

Im Festsaal der Heilandskirche am Kaiser-Josef-Platz haben wir abends gelesen: Nachdem Klaus Pichler leider verhindert war, durfte ich den Reigen eröffnen (mit Geschichten über Kater Frido). Alsdann folgte Gotho Senta Bleier mit berührenden Texten über die unscheinbaren, oft unbemerkten kleinen Dinge des Lebens. Bernd Srabotnik kam mit einem großen, prall gefüllten Schreibblock und las aus seinem neuen Roman (Betrachtungen über das Wasser). Anfangs, am Ende und zwischendurch, wie gehabt, kleine feine Musikstücke, gespielt vom Violinduo Birgit und Gerald Lackner.

Abschließend hatte Karl Feldner als Gastautor noch seinen ersten öffentlichen Leseauftritt – aus zwei winzigen Büchlein quollen leise Sätze, Gedanken, Gedichte, Geschichten hervor – nur zu hoffen, das da noch mehr folgen möge…

Wie es nun weitergeht mit mir und den Steirischen Autoren, mit mir und der Schreiberei, das weiß ich momentan nicht… Meine Arbeit in Praxis und Klinik, das intensive Tanztraining, meine zwei Blogs lassen wenig Zeit zum weiteren Schreiben. Aber ich will mich nicht nur auf Zeit und Verpflichtungen und was-weiß-ich-noch hinausreden – im Moment mangelt es mir an Ideen, an Motivation, an Lust, an Überzeugung. Da ist keine innere Stimme, die mir sagt: setz dich hin und schreibe! Da ist kein Inhalt, der hinausdrängt in die Welt, der gesagt, erzählt, aufgeschrieben werden will. Da ist wohl eine alte Sehnsucht, eine verschrumpelte, verstaubte, versteckte Überzeugung, dass ich schreiben sollte/müsste/könnte. Und es gibt auch genug Menschen, die mich immer wieder ermuntern, motivieren… aber…

Schreibblockade?

Ich weiß es nicht. Ich warte einmal ab. Vielleicht versuche es ich einmal wieder. Vielleicht…

Alles hat seine Zeit. Vielleicht ist jetzt nicht die Zeit. Vielleicht kommt die Zeit wieder. Die Lust. Die innere Stimme. Das Bedürfnis. Das sichere Wissen: jetzt, ja, das ist es… Vielleicht.

Ich danke Wentila De La Marre für ihre Arbeit, ihren Einsatz, ihr unermüdliches Bemühen, AutorInnen zu fördern und zu unterstützen!