*„Die Erde ist unsere Mutter, sorge für sie“
Wenn ich durch die Stadt gehe, fällt mein Blick auf Beton. Asphalt. Straßen, Gassen, Kopfsteinpflaster. Gehwege, Parkplätze, Zufahrten, Abstellplätze, Gastgärten. Einkaufszentren… Fein säuberlich zubetoniert. Keine Erde mehr sichtbar. Dort und da ein unscheinbares kleines grünes Pflänzchen, dass sich unerlaubt und heimlich zwischen Ritzen hindurcharbeitet. Ich betrachte es mit Genugtuung.
Die Natur bietet uns Großartiges – für alle Sinne. Einen eigenen Mikro- und Makrokosmos, komplex vernetzt und durchkomponiert. Natur heißt Leben. Erst die Natur schafft und erhält Leben. Ohne Natur könnten wir nicht überleben. Jeder Baum liefert uns Lebensgrundlage – Sauerstoff, Temperaturausgleich, Schutz u.v.m.
Warum, so frage ich mich, zerstören wir also unsere eigene Lebensgrundlage? Das Geschenk, das die Natur uns bietet und es beinhaltet vieles – warum machen wir es kaputt?
Ich gehe schmutzige graue Gehwege entlang, mein Auge sieht Abfall, Müll, Zigarettenstummel, Plastik, das herumliegt – ein grausiger Anblick, der jeder Seele wehtut. Warum tun wir uns das an?
Warum betonieren wir die Erde zu, die uns Leben spendet? Wir fällen Bäume. Graben alles Lebendige aus und schütten tödlichen Asphalt darüber. Allein der Anblick schmerzt. Der Regen, der in die Erde sickern könnte, kann nicht durch, staut sich zu Fluten an. Wir greifen ein in ein System, dass uns erhält – auf ganz natürliche Art. Und zerstören es. Damit zerstören wir uns selbst. Unsere Lebensgrundlage.
Welches Tier vernichtet sein eigenes Reich, sein Territorium? Die Grundlage seiner Existenz?
Die Literatur hat sich von jeher mit der Natur, mit ihren Phänomenen, ihrer Zerstörung, Erhaltung, der Schönheit, Unberechenbarkeit, Pracht und Gewalt beschäftigt. Ja, ich glaube, auch die Literatur trägt Verantwortung. Auch die Literatur soll, ja muss hinweisen auf Missstände, Missbrauch, auf die gewaltige Naturzerstörung, die wir Menschen betreiben.
Eine neue Dimension ist erreicht – literature4future goes on…
*„Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann.‘‘
(*Alte Indianer Weisheiten)