
Liebes Jahr 2017!
Bevor wir uns bald ganz voneinander verabschieden müssen, möchte ich dich noch einmal in den Arm nehmen und fest drücken. Wir hatten eine gute Zeit miteinander. Du hast mir viele schöne, aufregende, wohltuende Momente und einige spannende Herausforderungen geschenkt, an denen ich mich „abarbeiten“ und wachsen konnte.
Gleich zu Beginn unseres Aufeinandertreffens war ich mit Abschiednehmen beschäftigt: Im Jänner habe ich meine Teilzeitstelle in der APR Graz aufgegeben – aus guten Gründen, aber doch mit viel Wehmut und Trauer im Herzen. Ich habe ein tolles Team hinter mir gelassen und bin wieder ganz in die Selbständigkeit zurückgekehrt. Mit viel Bauchweh und noch mehr Ängsten – werde ich es wohl schaffen???
Fast den ganzen Februar bin ich dann auch postwendend krank darniedergelegen, mit hohem Fieber, Dauerhusten, Gliederschmerzen und heftigen Muskelkrämpfen. Ich habe die erste Schmerztablette meines Lebens genommen – und sie hat erstaunlich schnell gewirkt.
Mit Frühlingsbeginn endlich – im März – konnte ich mein neues Leben beginnen. Und es hat sich von Anfang an bestens entwickelt. Ich liebe meine Selbständigkeit, den Freiraum, den sie mir bietet, die vielen Möglichkeiten, nach meinem Rhythmus zu leben, kreativ zu sein, Eigenes auf die Beine zu stellen.
Ich habe in diesem Jahr auch gleich mein neues „Baby“ geboren, meine Schreibstube, in der ich als Psychologin & Autorin Schreibworkshops anbiete… ich beschäftige mich schon sehr lange mit den Tools des kreativen Schreibens, verschlinge Bücher zu diesem Thema, setze lange schon vieles davon in meiner Praxis ein und habe beste Erfahrungen damit gemacht. Die neuen Schreibworkshops kommen gut an und es sind schon einige für das nächste Jahr geplant (und fast ausgebucht!). Somit kann ich beruflich stolz und zufrieden sein – es ist gut gelaufen, das heurige Jahr!
Auch privat ist es ein erfreuliches Jahr gewesen. Ich lebe seit langem in einer glücklichen Beziehung, die aufgrund äußerer Umstände vielleicht nicht so einfach zu gestalten ist, aber doch von Jahr zu Jahr inniger und intensiver wird. Ich darf mich glücklich schätzen, einige wirklich gute Freunde zu haben. Und dann gibt es ja noch FRIDO, den Kater, der sich inzwischen zum ausgewachsenen Kuschel- und Schmusekater entwickelt hat.
Das Tanzen spielt nach wie vor eine große Rolle in meinem Leben. Nachdem ich im Herbst wieder bei einigen Turnieren teilgenommen habe (mir tatsächlich aber innigst gewünscht habe, auf einem anderen Level trainieren zu können) ist nun knapp vor Jahresende – noch im November – ein neuer Tanzpartner aufgetaucht: sympathisch, humorvoll, tanzsporterprobt, ehemaliger Vizestaatsmeister, mehrfacher Landesmeister und noch immer mindestens genauso tanzbegeistert wie ich :)… beste Startbedingungen also für das kommende Tanzjahr.
Reisemäßig war es auch heuer wieder eher mau… aber das war absehbar, es gibt und gab einige gute Gründe, warum Reisen derzeit nur in kleinen Dosierungen möglich ist. Immerhin ein paar Tage am Wörthersee, in Wien, Pöllau, Salzburg und den Kalkalpen waren doch drin. Aber auch das wird sich irgendwann ändern. Reisen quer durch Europa steht nach wie vor auf meiner „bucket-list“.
Dafür kulturell gesehen: ein tolles Jahr! Konzerte im Stefaniensaal, im Musiksalon Erfurt, Theaterstücke („Die Wunderübung“, „Hiob“ usw.), der Cirque noél in der Helmut-List-Halle, ein paar Kinofilme – allesamt sehens- hörens- und erlebenswert! Mehr davon will ich, noch mehr…
Zum Schreiben habe ich zwar noch immer viel zu wenig Zeit (ja, ja, ich weiß, die muss man sich einfach nehmen – aber daran arbeite ich noch). Dennoch: ich hatte eine Lesung im Literaturhaus in Graz und ich habe einen Lyrikpreis in Baden entgegengenommen. Und: alte & neue Entwürfe liegen zuhauf in meiner „Schublade“…
Politisch ein Jahr der Veränderungen: Eine neue Regierung – türkis-blau – nimmt gerade Fahrt auf. Ich suche immer noch und weiterhin nach den Lichtblicken, den Hoffnungsschimmern, den Menschen, Bewegungen, Initiativen, die sich für eine gute, bessere Welt einsetzen. Ich studiere diese Nachrichten, Filme, Bücher und Online-Portale, die auf die Kraft der Zukunft setzen. Die auf einen liebevollen, kreativen und achtsamen Umgang miteinander und mit unserer Umwelt bauen. Da ich keine große Aktivistin bin, lasse ich mich inspirieren und setze selber eher auf die kleinen Schritte, die kleinen Wellen, die hoffentlich auch in die Welt raus schwappen.
Liebes 2017 – du hast mich vor großen Katastrophen bewahrt, hast mir viele kleine Lichtblicke und Freuden geschenkt. Insgesamt warst du ein gutes Jahr, nicht abenteuerlich, nicht sensationell, aber doch so im Kleinen mit einigen feinen Neuerungen und Wunscherfüllungen… Ich bin gesund und fit und auch meinen Lieben geht es soweit gut – das ist schließlich doch das Allerwichtigste!
Damit bedanke ich mich nun bei dir und mache mich auf den Weg… in ein neues Jahr – möge es für alle Lebewesen ein gutes werden!