Alltagsallerlei

Liebes Jahr 2025

Du neigst dich dem Ende zu und es wird Zeit Abschied zu nehmen. 365 Tage hast du mir geschenkt. Tage voller Aufruhr, Hektik, oftmaliger Verzweiflung, Überforderung, aber auch zunehmend Tage der Ruhe, des einkehrenden Friedens, der Erholung.

Du warst anstrengend, keine Frage. Doch nach der noch etwas heftigen ersten Jahreshälfte durften sich die Belastungen für mich allmählich reduzieren, auflösen.

Konkret. Mein Elternhaus wurde verkauft, eine sehr sympathische Familie mit 4 Kindern hat übernommen und kann nun das Haus und den großen Garten, den einstigen Lieblingsort und Kraftplatz meiner Mutter, bewohnen, mit Leben erfüllen. Die Formalitäten & to-dos haben sich noch über Monate hingezogen, bis Sommer dann war jedoch alles geschafft und abgeschlossen. Mein Vater ist gut in seinem neuen Zuhause angekommen. Und hat dort bereits Freundschaften geknüpft und ein sehr aktives Leben begonnen.

Ich konnte langsam in meinen Alltag zurückfinden. Wobei: das frühere Leben – als Psychologin, als Journalistin – das habe ich in Pension geschickt und hinter mir gelassen. In diesem Jahr 2025 ging es darum, einen neuen Alltag zu gestalten. Mich neu zu orientieren, künftige Lebenswege, Möglichkeiten abzutasten. Ein Jahr des Umbruchs also. Altes verabschieden, wo Neues oft noch nicht sichtbar war. Ideen sind erst langsam wieder aufgetaucht, Wünsche, alte und neue Träume.

Was geblieben ist:

Ich lerne weiterhin Französisch mit der App Duolingo, nicht viel, aber konsequent jeden Tag. Meine heimliche Liebe zu Paris, Frankreich, der französischen Sprache, die darf wieder Raum greifen in mir… da kann noch vieles kommen.

Auch das Tanzen hat wieder Platz gefunden in meinem Leben. Nach ein bisschen suchen und herumprobieren bin ich bei der wunderbaren Sandra Höpfner gelandet, die an der Oper Graz Ballett 55+ anbietet – wir sind jetzt schon eine tolle Gruppe, die mit Begeisterung dabei ist… und ordentlich gefordert wird.

Weiterhin Fixpunkte in meinem Alltag: Yoga mit Mady Morrison und Qigong (dank Frank Ranz und Romana Maichin-Puck)

Ich habe meine Spaziergänge wieder aufgenommen. Und versuche dabei immer weitere Kreise zu ziehen. Das Flanieren gefällt mir. Gerne auch in Gesellschaft. Es spricht sich gut beim gemeinsamen Gehen. Denn endlich hat sich auch Zeit gefunden für (alte und neue) Freundinnen und Freunde. Es gab viele Treffen in den letzten Monaten, schöne Begegnungen, plaudern, den Faden wieder aufnehmen. Ich fühle mich angekommen, angenommen – angedockt in meinem sozialen Leben.

Selbst über facebook sind einige freundschaftliche Kontakte dazugekommen, die langsam ins Realleben hinüberwachsen.

Im August war ein kleiner Urlaub drin, in St. Georgen am Längsee in Kärnten, ein Kraftort, den ich von früheren Reisen kenne und schätzen gelernt habe.

Ein lieber Freund und Nachbar, Karl Herndl, hat mich weiterhin mit seinen Energiebehandlungen verwöhnt und mir geholfen, wieder zu Kräften zu kommen.

Ich habe mir einen Ausweis für die Grazer Stadtbibliotheken geholt, die ich ganz neu für mich entdeckt habe und künftig reichlich genießen möchte.

Endlich fand sich auch wieder Zeit Kulturveranstaltungen zu besuchen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen. Nur ins Kino habe ich es schon länger nicht mehr geschafft – daran arbeite ich noch.

Dann habe ich noch mit großer Begeisterung eine Komponistin und einen Komponisten für mich entdeckt: Fanny Hensel und Arvo Pärt.

Tja, und zu meiner Arbeit mittlerweile:

Nach einer Erholphase habe ich mich nun aufgerappelt und bin dabei mich neu aus- und einzurichten. Denn jetzt darf die Autorin/Lyrikerin in mir endlich aufleben. Habe peu á peu meine Webseite umgearbeitet, mich umgesehen, was wie wo so läuft, was mich anspricht, wo es mich hinzieht. Ich bade in Unmengen an Texten und Skizzen, die im Lauf der Jahre entstanden sind und habe heuer angefangen, diese zu sichten, zu ordnen, zu überarbeiten, zu löschen oder zu veröffentlichen.

Seit ich mein 1. Buch veröffentlicht habe (2020) liegt schon länger ein Band Erzählungen bereit, der nun fällig ist. Fünf Manuskripte wurden auf den Weg zu Verlagen gebracht – fix geplant sind die Erzählungen und ein weiterer Lyrikband, die Frage ist nur noch, über welchen Verlag sie herausgebracht werden. Ich war/bin bei einigen Kunstprojekten beteiligt (Zeit.Raum in Gleisdorf, Tanztheater Anastasia Ferrer, mini fabula usw.) – mit dem Autor und Kulturschaffenden Martin Krusche ist eine intensive, lebhafte Zusammenarbeit entstanden, die mich inspiriert und motiviert. Über den Autor & Lyriker Michael Eschmann ist ein schöner Kontakt nach Deutschland gewachsen, den ich sehr schätze. Und ich bin nach wie vor im Verein Steirische Autoren (und Autorinnen) aktiv, bin bei Lesungen dabei und betreue unseren Büchertisch, so oft es geht.

Veröffentlichungen gab es 2025 nur wenige: zwei Beiträge in der Anthologie „365 Tage Frieden“, ein paar Kurzzeiler in der Literaturzeitschrift „Die Feder“. Auf „Sechzehn Seiten“ (online Literaturzeitschrift) durfte ich 16 Fragen beantworten, ein Gedicht wurde veröffentlicht. Zu guter Letzt habe ich (schon 2024) dank Martin Krusche im Austria Forum ein Plätzchen gefunden, das auch heuer mit Texten & Lyrik bestückt wurde (karin | Volkskultur und triviale Mythen | Kunst und Kultur im Austria-Forum). Zusammen mit Martin Krusche habe ich das Kunstprojekt VENUS.IM DIALOG entwickelt: venus | Volkskultur und triviale Mythen | Kunst und Kultur im Austria-Forum, wo ebenfalls Texte und Gedichte, auch Dialoggedichte veröffentlicht sind.

Ich war/bin auf Facebook aktiv, finde es sehr spannend, was sich hier tut, wie viel kreatives Potential sich (unter KünstlerInnen und Kunstinteressierten) zeigt – sehr oft entsteht ein schöner Austausch, ein liebevolles gegenseitiges Wertschätzen.

Und so geht dieses Jahr für mich zu Ende: mit einem tiefen Seufzer. Die ganz grausigen Zeiten liegen hinter mir, ich kann wieder durchschnaufen. Manchmal macht sich sogar sowas wie Vorfreude breit: juchu, ein neues Leben! Platz für neue Ideen, Pläne, ganz neue Chancen, Möglichkeiten…

Was ich mir wünsche/vornehme für 2026: mindestens 1 Buch (besser 2) veröffentlichen, kleine Kunstprojekte, Lesungen, einfach wieder eintauchen in die Kultur/Literaturwelt, viel lesen, Kontakte, Austausch, Diskussionen, ein lebendiges Miteinander. Wieder leben… mich auf mein Schreiben konzentrieren (und neugierig schauen, was da so auf mich zukommt, was von mir angegangen werden will). Noch ist so vieles offen, viel Luft nach oben… vielleicht ein Teilzeitjob im Kulturbereich, der mir Freude macht, wieder mehr reisen, mich bewegen in der Natur, weiter lernen, offen bleiben für das, was da kommen mag… ich bin zuversichtlich.

 

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links:

karin | Volkskultur und triviale Mythen | Kunst und Kultur im Austria-Forum

venus | Volkskultur und triviale Mythen | Kunst und Kultur im Austria-Forum

Martin Krusche kru | Volkskultur und triviale Mythen | Kunst und Kultur im Austria-Forum

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16 Fragen – 16 Antworten | KARIN KLUG