Kleine Entspannungstipps für zwischendurch

Es gibt nicht wenige Menschen, die stolz von sich behaupten, mit fünf oder sechs Stunden Schlaf täglich auszukommen. Und wer braucht schon Pausen? So manch einer berichtet, dass er (oder sie) im Lauf eines Arbeitstages keinen Hunger verspüre, nicht essen oder trinken müsse. Das wird dann abends schnell alles nachgeholt. Und so wird einfach durchgemacht bis zum Schlafengehen. Daueranspannung, Dauergetriebensein.

Aber ist das wirklich so toll? So sinnvoll? So wirkungsvoll? So gesund?

Wir Menschen brauchen beides: Spannung und yaEntspannung. Wir sind ausgelegt auf Aktivität und Ruhe, auf tun und lassen, auf Anregung und Abschalten – im guten Wechsel. Was uns letztlich gesund erhält, ist eine ausgeglichene Balance zwischen den jeweiligen Polen. Und nicht nur das: Wirklich fit und leistungsfähig sind und bleiben wir nur, wenn wir auf ein gutes Gleichgewicht achten. Sich in einem Extrem zu verlieren, ist kein Zeichen von Stärke. Die wahre Kunst ist es, rechtzeitig ins Tun zu kommen und ebenso rechtzeitig wieder damit aufhören zu können und abzuschalten. Sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Sich zu entspannen. Bevor unser Körper schlappmacht. Bevor sich Fehler einschleichen, die Konzentration sinkt, die Aufmerksamkeit nachlässt. Bevor dauerhafte Schäden entstehen.

Entspannung ist ein Schlagwort unserer Zeit. Doch viele wissen nichts mehr damit anzufangen. Wir haben es zunehmend verlernt, auf unsere natürlichen Bedürfnisse zu hören und uns die nötige Entspannung zu gönnen, die wir brauchen um danach wieder fit und leistungsfähig zu sein.

Wie aber kann ich entspannen?

Es gibt viele Mittel, Methoden und Möglichkeiten, um langfristig wieder in eine gute Entspannung zu kommen – zb Progressive Muskelrelaxation (PMR), Yoga, Taiji, Qigong, MBSR, Autogenes Training, Meditation usw. Das ist gut und wirkungsvoll, sollte aber regelmäßig angewendet werden. Doch dann kommt der Schweinehund und meint: keine Zeit, kein Geld, keine Yogamatte bei der Hand…

Erst in akuten Stresssituationen oder nachts, wenn wir uns schlaflos im Bett wälzen, fällt uns auf, dass wir nicht mehr wissen, wie das geht: entspannen.

Es gibt viele kleine, einfache Entspannungstipps und Techniken, die vielleicht banal erscheinen, als nichts Besonderes abgetan werden – und die doch so wirkungsvoll sind. Probieren Sie es aus!

Hier ein paar Anregungen, um sich jetzt und sofort ein wenig Entspannung zu gönnen:

Lachen

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Lachen macht glücklich und ist gesund. Wer lacht, entspannt damit sofort, weil es die Muskelspannung verändert. Und unser Gehirn kriegt die Botschaft: alles ok! Es reicht übrigens für den Anfang, wenn man nur so tut als ob – nicht um anderen etwas vorzuspielen, sondern um seinen Körper in einen anderen Modus zu versetzen. Probieren Sie es aus: Lächeln Sie ein wenig, während sie weiterlesen.

Gehen

Gehen  hilft den Kopf frei zu kriegen. Wir setzen uns in Bewegung, das bringt den Kreislauf in Schwung, verändert ebenfalls die Muskelspannung in unserem Körper, fördert eine bessere und tiefere Atmung. In angespannten Situationen hilft es ungemein, einmal kurz eine Runde um den berühmten Häuserblock zu laufen. Wer zurückkommt ist deutlich entspannter.

Kaltes Wasser

Wenn es bei der Arbeit mal wieder heiß hergeht ist und die Sicherungen schon fast durchbrennen, hilft kaltes Wasser. Entweder beide Hände (oder Unterarme) eine Zeitlang eintauchen oder sich direkt ins Gesicht  spritzen – das kühlt das heißeste Gemüt ab! Kaltes Wasser fördert die Durchblutung, hilft dabei wieder einen klaren Kopf zu bekommen und entspannt.

Kurze Auszeit

Keine Zeit? Die Ausrede gilt nicht. Weil wir uns Auszeiten unbewusst sowieso immer nehmen. Sei es bei der Zigarettenpause, beim planlosen Internetsurfen oder geistesabwesend in den Fernseher starren. Sinnvoller ist es, sich diese Pausen bewusst zu gönnen. Einmal tief durchatmen, die Augenblick wahrnehmen, in den Körper reinspüren, die Sinne mal kurz aktivieren: was sehe, höre, rieche, schmecke ich gerade? Sich kurz aus dem Alltagstrubel ausklinken und einfach nur sein. Eine kleine Insel der Entspannung – und ungemein wirkungsvoll!

Atmen

Apropos: Habe ich Atmen schon erwähnt? Klingt seltsam? Wir atmen doch ohnehin? Bei Stress und Anspannung verändert sich aber unsere Atmung. Sie wird oberflächlicher, wir atmen nur mehr hektisch im oberen Brustbereich, atmen mehr und schneller ein als aus. Und das sorgt wiederum für noch mehr Spannung und Stress. Ein paar tiefe Atemzüge haben dagegen eine wunderbar entspannende Wirkung. Tief in den Bauch hinein atmen, kleine Pause und dann wieder tief und lang ausatmen. Am besten dabei bis 5 zählen.

Tee trinken

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Allein die Teezubereitung kann schon helfen sich kurz auszuklinken, auf andere Gedanken zu bringen. Viele (Kräuter)Tees haben außerdem eine beruhigende Wirkung. Und die Tasse in die Hand zu  nehmen, schluckweise zu trinken, verändert die Spannung in Nacken und Mund- Kieferbereich. Das entspannt!

Sonne tanken

Sonnenlicht in Maßen genossen macht glücklich. Vor allem nach langen, dunklen Wintermonaten. Das Gesicht in die Sonne halten, die Wärme auf der Haut spüren und  genießen – und schon gehen Körper und Geist in den Entspannmodus.

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(Fotos: Pixabay)