Shiatsu – Wohltat für Körper und Seele

Nachdem ich seit vielen, vielen Jahren Shiatsu-Behandlungen nicht nur empfehle sondern auch selbst gerne genieße, möchte ich hier einmal einen Profi zu Wort kommen lassen: Martina Eberl ist Diplom Shiatsu-Praktikerin und bietet ihre Dienste in der Praxisgemeinschaft Octopus in Graz an.

Liebe Martina, kannst du uns kurz erklären, was Shiatsu ist?

Shiatsu ist eine Behandlungsform mit Ursprung in Japan, die in erster Linie der Gesundheitsvorsorge dient. Der Kunde wird dabei ganzheitlich betrachtet. Ziel der Shiatsubehandlung ist es, ein energetisches und körperliches Gleichgewicht herbeizuführen. Zu diesem Zweck wendet der Shiatsupraktiker Druck, Dehnungen, Rotationen und Schüttelungen an. Beim Kunden führt Shiatsu meist zu einer tiefen Entspannung, die sich positiv auf Körper und Geist auswirkt.

Bei welchen Beschwerden kann man es gut einsetzen?

Prinzipiell werden im Shiatsu keine „Krankheitsbilder“ behandelt. Durch die Entspannung und Harmonisierung des Körpers kommt es aber zur Verbesserung von Beschwerden. Gezielt eingesetzt werden hier das System der fünf Wandlungsphasen und das Prinzip von Fülle und Leere. Aber auch die Wahrnehmung des Shiatsupraktikers ist sehr wichtig. Shiatsu kann zur Besserung von Kopfschmerzen, Verspannungen, Schlafstörungen, Magen- Darmproblemen, allgemeinem Unwohlsein und Unruhe, Wechselbeschwerden und Zyklusproblemen beitragen. Nach ärztlicher Rücksprache kann es auch gut zur Unterstützung medizinischer Therapien eingesetzt werden.

Und was spricht dagegen, also wann sollte man eher darauf verzichten?

Einerseits sollte man bei akuten Erkrankungen auf eine Behandlung verzichten. Etwa bei akutem Fieber, sowie akuten Verletzungen oder Entzündungen. Aber auch ansteckende Krankheiten, frische Bandscheibenvorfälle, Blutungen oder Blutgerinnsel sind Kontraindikationen. Psychische Instabilität, Zustände geistiger Verwirrung, die Einnahme von starken Medikamenten, Alkohol oder Drogen verändern die Reaktionen des Körpers so, dass Shiatsu nicht angewendet werden kann. Bei ausgeprägten Hauterkrankungen, Verbrennungen sowie Krampfadern kann Shiatsu als unangenehm empfunden werden. Dies sollte vorab besprochen werden, um individuelle Lösungen zu finden. Bei unklaren, ernsten Beschwerden, welche über eine gestörte Befindlichkeit hinaus gehen, ist auf jeden Fall vorher ein Arzt zu konsultieren.

Wie schaut so eine Shiatsu-Behandlung in etwa aus und wie oft wäre empfehlenswert?

Beim Shiatsu wird der Patient bekleidet auf einer Matte behandelt. Kleidung aus Naturfasern ist für die Sitzung optimal. Ich starte die Behandlung mit einem kurzen Gespräch, um den Ist-Zustand des Kunden einzuschätzen. Danach beginnt die Behandlung auf der Matte, die der Shiatsupraktiker mit Hilfe der Ist-Einschätzung und der eigenen Wahrnehmung individuell gestaltet. Danach muss auf ausreichende Wasserzufuhr geachtet werden. An einem ruhig und entspannt gestalteten Tag, kann man die Wirkung von Shiatsu besser genießen. Beim SHIATSUplus geht der Shiatsubehandlung eine kurze Einheit mit Atemübungen oder ein Yoga Nidra voran. Diese Techniken können leicht erlernt und einfach in den Alltag integriert werden. Bei den Behandlungsintervallen beziehe ich gerne die individuellen Wünsche und Ressourcen ein. Möchte man sich Gutes tun, Shiatsu quasi als „Vorbeugung“ einsetzen, ist mindestens eine Behandlung pro Monat empfehlenswert. Als Unterstützung bei Beschwerden oder speziellen Themen, ist es ratsam kürzere Zeiträume zu wählen. Von zweiwöchentlich, bis täglich (über einen kurzen Zeitraum), ist alles möglich. Hier sollten aber auch die Ressourcen des Kunden beachtet werden. Hetzt dieser von einem Termin zum nächsten, kann dies die Wirkung der wohltuenden Berührungen durchaus schmälern.

Was kostet eine Einheit allgemein und braucht man eine Überweisung bzw. gibt es eine Kostenübernahme von den Krankenkassen?

Ich verrechne derzeit für eine Shiatsu Einheit (60-70 min) 65 Euro. Für SHIATSUplus sind 75 Euro zu bezahlen. Im Allgemeinen nehmen Shiatsupraktiker durchschnittlich zwischen 60 und 80 Euro für eine Behandlung im genannten Zeitrahmen. Manche Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten für Shiatsu. Es ist sinnvoll die Voraussetzungen beim Versicherungsträger vor der Behandlung nachzufragen. Eine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung ist leider nicht vorgesehen. Eine Zuweisung durch den Arzt ist nicht notwendig, wird aber durch so manche private Versicherung gefordert.

Und noch abschließend: Wie bist du zu Shiatsu gekommen und was begeistert dich dabei vor allem?

Ich bin als Probandin zu Shiatsu gekommen. Eine ehemalige Arbeitskollegin war mitten in der Ausbildung zur Shiatsupraktikerin und im Zuge ihrer Übungsbehandlungen habe ich Shiatsu lieben gelernt. Es ist immer wieder faszinierend, wie entspannt man den Shiatsupraktiker wieder verlässt und welch hohes Wohlbefinden sich einstellt. Ich persönlich durfte bereits bei mentalen, als auch bei körperlichen Unbefindlichkeiten tolle Erfahrungen mit Shiatsu machen.

Kontakt: Martina Eberl

Email: m.eberl2201@gmail.com

Telefon: 0660 46 76 000